Wer kennt sie nicht? - Die Geschichte der Bremer Stadtmusikanten, die aus unterschiedlichsten, gleichwohl aber doch sehr ähnlichen Gründen ihre Heimat verließen, die auf der Flucht zueinander fanden, miteinander gen Bremen reisten, einander halfen und schlussendlich durch ihre Verschiedenheit, die gleichermaßen aber auch ihre Vielfalt darstellte, die Räuber gemeinsam erfolgreich vertrieben.

 

Da war zum Beispiel der Esel, der mittels seines lauten Geschreis die Räuber erschreckte: „I-Ah – I-Ah“.

 

Und dann war da noch der Hund, der mit seinem lauten und dumpfen Gebell ein gleiches tat: „Wuff – Wuff“.

 

Die Katze wiederum miaute in höchsten grellen Tönen: „Miau – Miau“.

 

Und schlussendlich krähte der Hahn aus vollem Halse: „Kikerikiiiii - Kikerikiiiii“.

Den Weg nach Bremen haben die Stadtmusikanten dabei gewählt, weil Bremen schon immer als sehr soziale Stadt über die Grenzen hinaus bekannt war.

 

Die Bremer Stadtmusikanten haben sich, obwohl sie alt und schwach waren, nicht einschüchtern lassen – weder von den Drohungen ihrer damaligen Besitzer, die unzufrieden waren mit ihren Leistungen, noch von den Räubern, die sie gemeinsam vertrieben haben.

 

Sie haben aufgezeigt, dass es auch ein anderes Leben gibt und dass man auch das andere Leben erreichen kann, wenn man nur mutig ist, wenn man nur bereit ist, Veränderungen einzugehen, Veränderungen auszuprobieren, sich auf Veränderungen einzulassen und neue Wege, neue Schritte zu gehen.

Anstatt sich fremdbestimmen zu lassen, sind sie ausgebrochen aus ihrem alten Leben.

 

Anstatt einsam und allein, isoliert, durch die Welt zu laufen, haben sie sich zusammengetan. Trotz ihrer Unterschiedlichkeiten, trotz ihrer verschiedenen Farben, Größen und Herkünfte.

 

Durch ihren Teamgeist und durch ihre Kreativität, durch ihre gegenseitige Akzeptanz aber auch durch ihre doch sehr unterschiedlichen Fähigkeiten, durch ihr Anderssein wie auch durch ihren gemeinsamen Glauben an das Gute, an die Gerechtigkeit, schafften es die 4 sodann, ein frohes und glückliches Leben zu führen. Ohne Streit und Missgunst, ohne Eifersucht und Konkurrenz zueinander.

 

Ihre jeweiligen Schwächen kompensierten sie dabei durch ein gemeinsames Auftreten, durch die Bündelungen ihrer jeweiligen verbliebenen Kräfte...

Auch wenn es sich bei den Bremer Stadtmusikanten „nur“ um eine Geschichte, ein Märchen der Gebrüder Grimm handelt, also um fiktive, nicht echte Charaktere, so steckt dennoch viel Menschlichkeit in ihnen.

 

Die Bremer Stadtmusikanten haben alles aufgegeben, haben ihr altes Leben hinter sich zurückgelassen und haben den Mut aufgezeigt, ganz von vorne anzufangen. 

 

Die Bremer Stadtmusikanten sind über sich hinausgewachsen, haben einander gestützt und geholfen und haben aufgezeigt, dass es sich lohnt, für ein gutes Leben zu kämpfen, aber auch, dass es sich lohnt, sich hierfür gegenseitig zu unterstützen und die Hilfe des jeweils Anderen, trotz aller Verschiedenheit, in Anspruch zu nehmen.

 

Das, was die Bremer Stadtmusikanten auf ihrer Reise in eine neue Zukunft aufgezeigt haben, ist bewundernswert und zeigt uns allen auf, dass es sich lohnt, sich auf den Weg zu machen, sich zu verändern und sich auch zu unterstützen, gleichzeitig aber auch unterstützen zu lassen.

                                                                                                          

Die Bremer Erziehungshilfe GmbH hat sich daher zum Ziel gemacht, den Bremer Stadtmusikanten nachzueifern, die Erinnerung an die Bremer Stadtmusikanten lebendig zu halten und Menschen - Familien, Kindern und Jugendlichen - auf ihrem Weg zu unterstützen und zu helfen... 

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